Ingrid Helma Lunau

Mein Mann starb dreimal, bevor er Weihnachten 1993 „endgültig“ starb.

Wir waren beide 49 Jahre alt und v/erlebten auch diese Zeit auf der Intensivstation beziehungsweise ‚Rooming-in‘  in Krankenhäusern in München, wie die 25 Jahre in Berlin, Düsseldorf, Bonn zuvor : gemeinsam.
Mit einem Gefühl der Leere, aber auch einem Chaos von Empfindungen der Wut, Verzweiflung, Resignation … blieb ich zurück - und lernte, bis heute, in verschiedenen Formen meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.


Ich begann zu schreiben, zu malen, zu fotografieren.

Zum ersten Mal mit 50 Jahren hielt ich einen Klumpen Ton in den Händen: es wurde mein wichtigstes, vielfältigstes, schönstes Material um Träume zu gestalten, Gedanken zu sortieren, aufzuwachen.

Ingrid Helma Lunau

Man lebt nur einmal, aber sterben?